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Kraichgau-Regio Dezember 2013

14 KraichgauRegioplus 18 Menschen der Region Den Leser für kurze Zeit aus der Realität entführen Armin Rößler ist Redakteur bei der Rhein-Neckar-Zeitung in Wiesloch und vielen auch als Autor und Heraus- geber von Science-Fiction Romanen bekannt. Mit seiner "Argona"-Romantrilogie und vielen Kurzgeschichten schaffte er in diesem Genre den Durchbruch. Wir wollten von ihm wissen, was ihn ganz speziell als Science- Fiction Schriftsteller antreibt? Herr Rößler, ist Ihr Redaktionsalltag so langweilig, dass Sie als Schriftsteller in andere Welten flüchten müssen? Armin Rößler: Von Langeweile kann keine Rede sein. Immerhin arbeite ich bereits seit vier Jahren an meinem neuen Roman, ich kann also nicht über zu viel Freizeit klagen. Das Schreiben begleitet mich aber schon seit meinen Grundschultagen. Und gegen Ende meines Studiums, als ich genervt vom Lernstress im Internet etwas Zerstreuung suchte, entdeckte ich einen Autorenwett- bewerb zum Thema „Traumpfade“. Da habe ich spontan mitgemacht, den fünften Platz belegt und Blut geleckt. Seither schreibe ich regelmäßig Geschichten. Worin unterscheidet sich die Denk- und Schreibweise eine Zeitungsredakteurs von der eines Schriftstellers – und in Ihrem speziellen Fall eines Science-Fiction- Romanschriftstellers? Armin Rößler: Als Journalist orientiere ich mich an Fakten. Als Science-Fiction-Schrift- steller lebe ich von meiner Fantasie. Das sind grundsätzlich andere Ausgangssituationen. Aber ob ich als Journalist oder als Schriftstel- ler schreibe: Die Sprache muss immer klar sein, meine Gedanken müssen verständlich auf den Punkt gebracht werden. Das hat auch etwas mit Respekt vor dem Leser zu tun. Muss man eigentlich extrovertiert sein, wenn man anderen Menschen Geschich- ten von fremden Welten erzählen will? Armin Rößler: Ein gewisses Selbstbewusst- sein braucht es schon, um zu schreiben. Ich will als erster Leser von meiner eigenen Geschichte überzeugt werden. Das ist nicht leicht. Dann arbeite ich so lange an dem Stoff, bis ich sicher bin, dass ich damit auch mein Publikum faszinieren werde. Wann ist der Schriftsteller Rößler produk- tiv? Oder setzen Sie sich in Ihrer Freizeit an den Computer und legen einfach mal los? Armin Rößler: Ich habe ja einen Beruf, der nicht immer einen geregelten Tagesablauf mit sich bringt. Schriftstellerisch kann ich daher nur abends, nachts, an Wochenenden oder im Urlaub tätig werden. Eine Kurzge- schichte zum Beispiel kann ich am Stück an einem Wochenende schreiben. Ein Roman hingegen ist ein viel größeres Projekt. Wie gesagt, an meinem aktuellen Roman arbeite ich nun schon seit vier Jahren. Wenn Sie sich als Autor und Ihr Schaffen kurz beschreiben müssten, wie würde sich das anhören? Armin Rößler: Ich schreibe unterhaltsame Abenteuergeschichten. Wenn ich meine Leser mitnehmen und begeistern kann, ist das für mich ein großer Erfolg. 41 Jahre, verheiratet, zwei Kinder Redakteur bei der Rhein-Neckar-Zeitung in Wiesloch Studium der Germanistik, Anglistik und Politik Preise: als Autor und Herausgeber mehrfach nominiert für den Deutschen Science Fiction Preis, den Kurd Laßwitz Preis und den Deutschen Phantastik Preis Wichtigste Veröffentlichungen: die Romane „Das vergessene Portal“ (2004, Fantasy), „Entheete“ (2006), „Andrade“ (2007) und „Argona“ (2008, alle Science Fiction, alle im Wurdack Verlag erschienen); Herausgeber von insgesamt elf Sammlungen mit Kurzgeschichten deutschsprachiger Science-Fiction-Autoren (zuletzt „Emotio“, 2011) Steckbrief Armin Rößler

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